Der 23.03. was ein großartiger Tag schon am Morgen helfe ich aus Flyer zu verteilen für die Nachbarschaftshilfe. Motivation überkommt mich ich flüstere „wir schaffen das“ es ist diesmal aber nicht gemeint wie des Kanzlerin „uff wir stehen vor einer schwierigen Aufgabe und haben keinen plan wie wir das schaffen, (wir schaffen das)“ es klingt aus meinem Mund nach „die scheiße brodelt, das tut sie immer, diesmal sind wir alle dran und verdammt nochmal wir schaffen das“ Dabei will ich am liebsten noch nur mit einer Lendenschürze bedeckt brüllen „DAS IST MEIN IMMUNSYSTEM“ lasse es aber, die Straßen sind noch nicht leer genug. Die Sonne strahlt weiter und meine Hypomanie ist nur noch im Hintergrund anwesend. Es zieht mich weiter, ich will die leere Innenstadt sehen. Bei einem Unfall kann man auch nicht weg sehen. Menschenleere erschreckt mich, verwaiste Geschäfte, ein paar gestalten ziehen durch um ihre Erledigungen zu machen. Es sind die Bilder die wir seit nun fast 2 Wochen kennen und die so langsam zur Normalität verkommen. Sie nehmen keine Rücksicht auf uns als Gesellschaft, und wir nicht auf uns. „wie sollen wir das schaffen?“ Ich habe keine Ahnung...

 

Dennoch den Tag lasse ich mir nicht vermiesen, schnell noch den obligatorischen Lebensmittel Einkauf. Das Braune Lebenselixier, Kaffee, darf es auch noch sein und dann heim. Am Balkon bequem gemacht denke nach über die letzten Tage, das Thema beschäftigt mich zu lang, zu aktiv nimmt es Platz ein, zu sehr ohne Rücksicht auf mich! Oder bin ich es der das zu lässt? Eher zweiteres. Das Corona Virus darf nicht dreh und Angelpunkt meines Daseins in den nächsten Wochen sein. Besinn mich auf die Freiheit die ich mir mühsam erkämpfen musste. Raus aus einem schwierigen Elternhaus, raus aus der Drogen sucht, und jetzt raus aus der Bipolaren Störung und die Gedanken um Covid-19. Wie oft muss ein Mensch durch scheiße waten um frei zu sein? Ist es der Sinn des Lebens darin immer wieder durch zu schwimmen? Gibt es ein Leben ohne große Schwierigkeiten? Wohl kaum.

 

Immer noch hochmotiviert und gut gelaunt raffe ich mich Dienstag morgens um 8 Uhr auf. Endlich mal wieder jemanden gegenüber sitzen und reden, für eine Stunde, meiner Therapeutin... Könnt besser sein, mein Vater könnte sich ja auch mal melden. Den Gedanken verwerfend unter die Dusche, jeder Tag beginnt so. Darunter werden Entscheidungen getroffen und Pläne geschmiedet, motiviert und aufgemuntert. Am Mittag dann den ersten Teil für euch und mich zum Weg der Manisch depressiven Diagnose nieder getippt. Er kommt die Tage und ich bin gespannt wie er ankommt!

 

Die Laune wird immer weiter gereizter. Schuld daran trägt mein Vater, meine Stiefmutter. Von beiden habe ich zu Letzt vor einem Monat gehört. Da schon nur Lügen, die meine kleine Schwester beim Spazieren beichtet. Das sie mich nicht mehr ernst nehmen seit der Diagnose ist mir klar. Auf die Idee das ich nicht mehr Menschen um mich habe seit dem Kontakt verbot verstehen sie scheinbar nicht. Um so mehr macht es mich wütend. Sie leben das an mir aus was meine leibliche Mutter mir schon angetan hat. Und es gibt nichts was das rechtfertigt. Vermeiden tue ich das Gespräch nicht aus angst vor der Konfrontation. Sondern weil Sie es nie verstehen werden.

 

Daraus entsteht ein immer größer werdender Tsunami der auf die Küste zugesteuert ist und am Wochenende auf das Festland stieß. Dankbarkeit? Bin Dankbar Grad allein zu wohnen. Tut mir leid liebe Nachbarn wenn es nach Häuslicher Gewalt klang, das war Black Metal und ich hab nur ins Kissen geprügelt.

 

Die Erkenntnisse aus einer schweren Woche? Ohne kommen wir nicht aus. die Erwartungen dürfen nicht überhand gewinnen. Wege zu finden sich selbst am nähesten zu sein, klingt nach Herausforderung. Es hört wohl nie auf...

 

 

Bleibt mir gesund und freut euch auf „Der Weg zur Diagnose der Bipolaren Störung, Teil 1“