Der Weg zur Diagnose Teil 2

 

Liebe Leser, ich will dieses mal den Bericht der Woche ausfallen lassen. Es gab Zuviel positives und erreichtes das ich nur schwärmen möchte. Außerdem wäre er viel zu kurz, denn wenn die Sonne strahlt dann ist man auch mal am spazieren.Was eine großartige Woche das ist was ich euch vermitteln möchte!

 

Viel lieber würde ich über Teil 2 zu meiner Serie „Der weg zur Diagnose“ erzählen. Beim letzten mal sind wir aus Karlsruhe aus dem bösen Traum einer Nacht erwacht die für sich gelebt hat. Wir werden aber nochmal einen Zeitsprung machen. Ich will aus meiner Sicht versuchen wie es zu allem kam und wie es mich prägte und dazu brachte der zu sein der ich heute bin. Das mag nicht oft leicht sein. Oftmals sitze ich für ein paar Zeilen 20 Minuten daran um sie aus den Erinnerungen zu holen was abermals eine neue Sichtweise mir ermöglicht. Aber zum Thema zurück.

 

 

Es ist Sommer 1997, ich werde geboren in einem Krankenhaus in Baden - Württemberg. Meine Eltern sind zu diesem Zeitpunkt genauso alt wie ich heute, 22 Jahre alt. Meine Mutter schien damals schon, so weiß ich aus Erzählungen eine instabile Persönlichkeit zu sein. Wutanfälle, Schulden und keine Motivation für das Leben als solches. Nicht grade die besten Aussichten Mutter sein zu können. Mein leiblicher Vater gab sich die Mühe, oft musste er aber gegen den Willen meiner Mutter ankämpfen. Kurze Zeit später trennten sie sich. Ich wuchs bei meiner Mutter auf. Seit ich klar denken kann wurde mein Vater als der Teufel in Person hoch sterilisiert. Habe ich nicht gefolgt hieß es „du kommst zu deinem Vater“ oftmals musste ich eine Tasche packen und mit zur Garage gehen um es zu „lernen“. Das es keine Lösung ist und auch nicht fair gegenüber einem Kind das die Welt noch nicht versteht und Fehler machen muss um zu lernen sollte uns klar sein. Von den Schlägen meiner Mutter mag ich dabei noch nicht mal reden. Sie waren Rand Erscheinungen die ihr übriges getan haben. Armut war ein andauernder Begleiter (wobei das kein Vorwurf sein soll). Nichts desto trotz war es keine leichte Kindheit. 2008 zogen meine Mutter und mein Stiefvater mit mir und meiner kleinen Schwester nach Österreich in ein 5000 Seelen Dorf. Die Lage schien sich auf den ersten Blick zu verbessern. Meine Mutter blühte auf. Es gab Anzeichen das sie ihr Leben gestalten will. Schnell wurde das aber zu einem Trugschluss. Sie sperrte sich weiter ein und ließ das leben draußen leben sein. Die Beziehung zu meinem Stiefvater war von Problemen immer durch zogen ich war immer nur seine Nr.2 was er mich auch spüren ließ. Ich schloss meine Schulbildung erfolgreich ab und begann eine Ausbildung als Tischler. Es war ein Traditionelles Unternehmen das innerhalb meiner Lehrzeit „Industrialisiert“ wurde. Die Ausbildung war hart und wenig lehrreich, im Nachhinein traue ich mir sagen das es zum großen teil an mir lag. Ich fühlte mich nicht wohl in diesem Beruf und tat mir schwer mit den Anforderungen. Ich bestand sie dennoch erfolgreich und begann in weiteren Tischlereien zu arbeiten. Die meisten Arbeitsverhältnisse hielten ein Jahr... In dieser zeit mit Mitte ende 18 Jahren zog ich von daheim aus. Das Verhältnis zu meiner Mutter zerbrach zum einen weil ich meinen leiblichen Vater gesucht und gefunden habe und meine Mutter das nicht wollte. Zum anderen weil ich merkte die Beziehung zwischen mir und meiner Mutter ist toxisch. Mit 19 Jahren hatte ich dann keinen Kontakt mehr zu ihr, sie schmiss mich per SMS aus der Familie heraus und von meinem Stiefvater wurde ich auch noch beleidigt das ich es nicht wert wäre seinen Nachnamen tragen zu dürfen.

 

Ich beschloss dann nach dem mein letzter Arbeitgeber Konkurs ging in den Möbelhandel zu gehen. Ich fühlte mich sofort wohl. Erste kleine erfolge kamen, ich wurde respektiert und akzeptiert bin aus der WG in der ich ursprünglich lebte ausgezogen und in eine kleine Wohnung bei Salzburg gezogen. Das leben verbesserte sich. Ich hatte etwas Anschluss gefunden in Salzburg hauptsächlich mit im leben stehenden Menschen und fühlte mich wohl,es gibt immer wieder Momente in denen ich die Zeit vermisse. Ich wusste damals noch nicht das ich Depressionen und Manien dort schon durch machte. Und sie waren auch nicht so ausgeprägt wie sie heute sind. Doch ich hatte auch meine Probleme. Ich häufte schulden an, konnte keine Rechnungen bezahlen weil ich dem nicht hinter her kam und eigentlich wollte ich doch nur leben. Alles war mittel zum Zweck.

 

Weihnachten feierte ich allein, weil die Arbeit es verhinderte nach Deutschland zur Familie zu reisen und ich in Österreich keine mehr hatte. Einsamkeit zog in mir auf und so entschloss ich mich zurück nach Deutschland zu ziehen zu meiner Familie.

 

Der Zeitsprung zum letzten Teil war jetzt sehr ausufernd. Aber ich betrachte im Nach hinein diesen Teil meines Lebens als das bisher härteste Brot. Dementsprechend hatte ich große Probleme hier wieder den Anschluss zu finden, und litt unter nieder Niedergeschlagenheit und Lustlosigkeit. Nichts bereitete mir Freude. Hätte ich gewusst das es die Definition einer Depression ist, ich hätte mir früher helfen lassen, dennoch wusste ich etwas stimmt nicht mit mir. Was, das war, war mir allerdings nicht wirklich bewusst. Das leben als solches zog viel mehr an mir vorbei, ohne große Relevanz nahm ich es kaum wahr. Lebte da schon in extremen und suchte sie auch. Sei es mit Drogenexperimenten die mit 18 Jahren begannen oder der suche nach Gefahr.

 

 

Auch dieses mal sage ich wieder Danke! Für alle die mir zu hören. Ihr seit großartig und ihr bleibt mir gesund!